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between the lines.

(© Fischer)

Der Schwarze Schlüssel (Das Juwel #3)
von Amy Ewing

Bewertung: ★★★☆☆

YA Dystopia, 400 Seiten
Erscheinungsdatum: 27. April 2017
Verlag: Fischer


Inhaltsangabe:
Violet und der Geheimbund Der Schwarze Schlüssel bereiten einen Angriff auf den Adel vor, und Violet soll eine zentrale Rolle dabei spielen. Sie muss die jungen Frauen anführen, die die Auktion manipulieren und die Mauern der Einzigen Stadt zum Einstürzen bringen sollen. Doch Violet ist hin- und hergerissen. Ihre Schwester Hazel ist im Palast der Herzogin vom See gefangen. Um ihre Schwester zu retten, muss sie ihre Freunde und die gute Sache im Stich lassen und in das Juwel zurückkehren.

Meine Meinung:

"Der Schwarze Schlüssel" ist der dritte und finale Band der Juwel-Trilogie, der erneut nahtlos an den Ereignissen aus dem Vorgänger ansetzt, in dem wir in einem letzten Plot Twist erfahren habe, dass die neue Surrogate der Herzogin, der Antagonistin, ausgerechnet Violets unschuldige Schwester Hazel ist.

Obwohl dieser dritte Band, in meinen Augen das schönste Cover besitzt, konnte es mich inhaltlich dagegen am wenigstens überzeugen. Ich weiss nicht genau, ob es daran lag, dass ich alle drei Bände direkt hintereinander gelesen habe und die anfängliche Euphorie abgeflacht ist, oder ob mich dieser finale Band tatsächlich inhaltlich weniger begeistern konnte, als seine Vorgänger. Vielleicht hatte ich aber auch einfach zu hohe Erwartungen an das Ende, die nicht erfüllt werden konnte. Fakt ist, dass mich dieses Finale enttäuscht zurückgelassen hat.

Was mich am meisten erstaunt hat, war die Richtung, die die Handlung eingenommen hat, denn damit hat die Autorin dem Buch keinen Gefallen getan. Relativ rasch nach Beginn des Buches entscheidet sich Violet nämlich ihre ganzen Freund:innen und Verbündeten zurückzulassen, um in einer total impulsiven Entscheidung ins Schloss der Herzogin zurückzukehren, um für ihre Schwester da zu sein. Als Mittel dazu verwendet sie ausgerechnet die Auspizien, also ihre magischen Fähigkeiten, um ihr Gesicht und ihre Haare völlig zu verändern, damit sie nicht erkannt wird. Was mich an dieser Entscheidung am meisten geärgert hat, war der Umstand, dass Violet erst gerade im letzten Buch eine Erleuchtung hatte, wer sie eigentlich wirklich ist und wofür ihre Kräfte stehen und lauthals gegenüber ihrem Lover Ash verkündet hat, dass sie diese Kräfte nie wieder auf diese Art und Weise anwenden möchte, nachdem sie nun weiss, wer sie wirklich ist. Und gefühlt eine Sekunde später, wenn sie die Kräfte zu ihrem eigenen Vorteil nutzen kann, scheint diese tiefgründige Entscheidung wie weggeflogen, als hätte sie Violet gar nie getroffen.

Ihre Entscheidung, ins Schloss zurückzukehren, nimmt der Handlung leider ihr Tempo und rückblickend muss ich sagen, dass das Pacing im Buch alles andere als gelungen ist. Bis zur 75%-Marke im E-Book passiert nämlich gefühlt gar nichts, denn Violet muss im Schloss angekommen, sehr bald feststellen, dass sie ihrer Schwester gar nicht helfen kann, denn diese wird in einem abgeschotteten Zimmer schwer bewacht. Das führt dazu, dass der Plot nicht so wirklich in die Gänge kommt und Violet ziemlich lange nichts anderes übrig bleibt, als abzuwarten, bis sie und ihre Verbündeten bei der geplanten Auktion zuschlagen können.
Erschwerend kommt hinzu, dass durch Violets Weggang die ganzen Nebencharaktere in den Hintergrund rücken und die Handlung nur noch auf Violet selbst fokussiert ist. Das ist enorm schade und eine verpasste Chance, nachdem man einige Nebencharaktere, wie Raven, Garnet oder Lucien, erst gerade im Vorgänger näher kennengelernt hat. In diesem letzten Band sind sie praktisch gar nicht mehr vorgekommen.

Im letzten Viertel überschlagen sich schliesslich die Ereignisse und es kommt zum lang angekündigten Showdown, der zwar actionreich ist, aber wenige Überraschungen beinhaltet und zu dem Ergebnis führt, das man längst erwartet hatte. Insgesamt ging mir hier dann im Vergleich zu den ersten drei langatmigen Vierteln zu schnell und ich hätte es schöner gefunden, wenn Ewing dem Ende etwas mehr Raum gegeben hätte. Es gibt zum Beispiel einen Tod, der zwar schockierend und herzzerbrechend ist, aber so schnell abgehandelt ist, dass er mich kaltgelassen hat.

Alles in allem hatte ich mir wohl doch mehr erhofft, und obwohl die Idee dieser Dystopie äusserst faszinierend ist, verliert sich die Autorin in diesem letzten Band in unwichtigen Nebensächlichkeiten, was auf Kosten der Spannung geht. Während die letzten beide Bände noch unterhaltsam und kurzweilig waren, hatte ich hier erstmals nicht mehr den Drang, unbedingt weiterlesen zu wollen - und das ist schade.
Die Reihe hat gute Ansätze, aber leider auch viele Kritikpunkte, die sich nicht von der Hand weisen lassen. Ich bereue es trotzdem nicht, die Trilogie gelesen zu haben, aber es gibt sicher Verbesserungspotential, falls die Autorin je wieder eine Dystopie bzw. Trilogie schreiben würde.

Fazit:

"Der Schwarze Schlüssel" ist der finale Band der Juwel-Trilogie, der mich bedauerlicherweise im Vergleich zu den Vorgängern am wenigsten begeistern konnte. Die Entscheidung, die Handlung nur noch auf Violet zu richten und sie zurück an den Hof der Herzogin zu schicken, hat der Geschichte nicht gutgetan, denn es fehlt dem Plot lange Zeit an Spannung, bis sich die Ereignisse im letzten Viertel schliesslich überschlagen und zu schnell abgehandelt werden. Das Pacing hätte man definitiv anders wählen können. Insgesamt eine interessante Reihe, die aber einige Schwachpunkte hat, über die man hinwegsehen muss. Wenn man das kann, dann hat die Trilogie ihre schönen Momente. Von mir gibt es für diesen letzten Band 3 Sterne und die Erkenntnis, dass die Reihe mit jedem Band etwas schlechter wird.
4 Kommentare
(© Hörbuch Hamburg)

Inselheimat*
von Libby Page
Gelesen von Elena Wilms & Vanida Karun

Bewertung: ★★★☆☆

Contemporary Fiction, Audiobook 
Spieldauer: 11 Stunden, 28 Minuten
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2022

Verlag: Hörbuch Hamburg

* Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Lorna hat ihre Familie im Streit verlassen. Als junge Frau ist sie von der winzigen schottischen Insel Kip nach London gezogen, doch ihre Träume haben sich in Luft aufgelöst. Umso wichtiger ist es ihr, alles für ihre Tochter Ella zu tun. Und die hat eine große Bitte: Sie will wissen, wo ihre Mutter herkommt. Auf Kip wartet Lornas Schwägerin Alice auf die beiden. Sie hofft, dass Lornas Heimkehr zu einem Neuanfang für ihre Familie und die kleine Insel-Gemeinschaft wird. Lorna fürchtet die Begegnungen, bis sie ihrer alten Lehrerin begegnet.

Meine Meinung:

Für dieses Hörbuch habe ich mich spontan auf Netgalley beworben, weil ich das Cover und die Hörprobe ansprechend gefunden hatte und Lust auf eine leichte Sommerlektüre hatte. Ich habe mich vorgängig gar nicht wirklich mit dem Inhalt des Buches beschäftigt und mich einfach von der Handlung überraschen lassen.

Ich muss gestehen, dass es ziemlich lange gedauert hat, bis ich in das Buch hineingefunden habe. Zwischenzeitlich hatte ich sogar mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen, weil die Story nicht wirklich in die Gänge gekommen ist und überraschend wenig passiert ist, das mich zum Weiterhören motiviert hatte. Irgendwann hat es dann doch noch Klick gemacht und die Bewohner:innen von der kleinen Insel Kip sind mir etwas mehr ans Herz gewachsen.

Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, wobei ich peinlicherweise gestehen muss, dass mir das erst sehr spät aufgefallen ist. Ich hatte sehr lange den Eindruck, dass wir die Geschichte allein aus Lornas Sicht erleben, die nach dem Tod ihrer Eltern eher widerwillig in ihre Heimat zurückkehrt, mit der sie so viele schlimme Erinnerungen verbindet. Die zweite Perspektive wird aus der Sicht von Lornas Schwägerin Alice erzählt, die mit Lornas Bruder ein gemeinsames Kind hat und auf der Insel lebt.
Doch obwohl es sich eigentlich um zwei verschiedene Charaktere handeln sollte, haben sich die beiden Sichtweisen für mich genau gleich gelesen, was nicht unbedingt für eine gute Charakterisierung spricht.
Auch die Wahl der Hörbuchsprecherinnen hat das Ganze nicht vereinfacht, denn obwohl beide sehr angenehme Erzählweisen haben, waren mir die beiden Stimmen beim Zuhören zu ähnlich, was die Unterscheidung der beiden Protagonistinnen für mich zusätzlich erschwert hat.

Die Handlung an und für sich verläuft relativ unspektakulär und irgendwann auch ziemlich vorhersehbar. Lorna versucht sich ihrer Vergangenheit zu stellen und mit ihrem entfremdenden Bruder wieder eine Beziehung aufzubauen, doch das stellt sich schwieriger heraus, als sie erwartet hatte. Bedauerlicherweise war mir Lorna lange Zeit nicht sonderlich sympathisch, denn ich hatte den Eindruck, dass sie sich zu sehr in der Opferrolle sieht und viele ihre Probleme externalisiert - also die Schuld hauptsächlich ihrem Vater und ihrer Vergangenheit gibt. Das hat vermutlich ein bisschen mein Therapeutinnen-Ich getriggert, denn es ist immer einfacher, die Schuld für den eigenen Leidensdruck auf äussere, unveränderliche Umstände zu schieben, dann muss man ja selbst nichts verändern. Und ich hatte den Eindruck, dass Lorna lange Zeit sehr unreflektiert war, was ihre Eigenverantwortung an ihrer Situation angeht. Sie konnte nichts dafür, dass sie eine schwierige Kindheit erlebt hatte, aber als sie von der Insel weggezogen ist, hat sie jahrelang zurückgezogen gelebt und ist keine Freundschaften eingegangen - und schuld daran war - natürlich - ihr Vater. Das hat mich auf die Dauer ziemlich genervt und ich hatte den Drang, sie mal bei den Schultern zu packen und zu sagen, dass sie mit ihrer Mitleidstour aufhören soll und sie die Fäden für ein besseres Leben selbst in der Hand hat.

Die zweite Hälfte des Buches hat mir dann etwas besser gefallen, denn es gab einige schöne Begegnungen mit den Inselbewohner:innen, die sehr wholesome waren und dazu geführt haben, dass man auch die Nebencharaktere etwas besser kennenlernt. Und die waren in meinen Augen teilweise besser ausgearbeitet, als unsere Protagonistinnen.

Das Ende war dann natürlich ein zufriedenstellendes Happy End, das man bereits vorausahnen konnte, aber stimmig zur Geschichte gepasst hat und zu einem glücklichen Gefühl, nach Beendigung des Buches geführt hat. Schön - und auch überraschend - fand ich, dass Lorna am Ende selbst einsieht, dass sie selbst dafür verantwortlich gewesen war, wie es nach ihrer Flucht von der Insel gelaufen ist. Einsicht ist der erste Weg zu Besserung. ;-)

Fazit:

"Inselheimat" ist ein Frauenroman, der die Rückkehr einer Frau im mittleren Alter in ihre Heimat beleuchtet, mit der sie viele schlimme Erinnerungen verbindet. Das Buch punktet aus meiner Sicht vor allem mit seinen Nebencharakteren, die für einige schöne Begegnungen und Momente sorgen. Die Handlung an und für sich, hat einige wholesome Momente, verläuft aber insgesamt sehr vorhersehbar. Das Buch eignet sich als lockere Sommerlektüre für zwischendurch, hatte aber nichts, das mir länger in Erinnerung bleiben würde. Deshalb gibt es von mir 3 durchschnittliche Sterne.
2 Kommentare
(© Fischer)

Die Weisse Rose (Das Juwel #2)
von Amy Ewing

Bewertung: ★★★★☆

YA Dystopia, 401 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. August 2016
Verlag: Fischer


Inhaltsangabe:
Violet ist auf der Flucht. Nachdem die Herzogin vom See sie mit Ash, dem angestellten Gefährten des Hauses, ertappt hat, bleibt Violet keine Wahl, als aus dem Palast zu fliehen oder dem sicheren Tod ins Auge zu sehen. Zusammen mit Ash und ihrer besten Freundin Raven rennt Violet aus ihrem unerträglichen Dasein als Surrogat der Herzogin davon. Doch das Juwel zu verlassen ist alles andere als einfach. Auf ihrem Weg durch die Kreise der Einzigen Stadt verfolgen die Regimenter des Adels sie auf Schritt und Tritt. Die drei Geflohenen schaffen es nur äußerst knapp, sich in die sichere Umgebung eines geheimnisvollen Hauses in der Farm zu retten. Hier befindet sich das Herz der Rebellion gegen den Adel. Zusammen mit einer neuen Verbündeten entdeckt Violet, dass ihre Gabe sehr viel mächtiger ist, als sie sich vorstellen konnte. Aber ist Violet stark genug, sich gegen das Juwel zu erheben?

Meine Meinung:

Nachdem mich der Reihenauftakt der Juwel-Trilogie vor kurzem so positiv überrascht hatte und es am Ende einen fiesen Cliffhanger gegeben hatte, musste ich direkt zum zweiten Band greifen und herausfinden, wie das Abenteuer von Violet weitergeht.

Die Handlung setzt dabei nahtlos an den Ereignissen aus dem Vorgänger an, nachdem Violet und Ash in flagranti von der Herzogin erwischt und gefangengenommen wurden. Die beiden stehen nach wie vor einer - wie es zunächst scheint - ausweglosen Situation. Doch Dank Garnet, dem Sohn der Herzogin, der sich bereits am Ende des letzten Bandes als überraschender Verbündeter entpuppt hat, schaffen es die beiden relativ rasch aus der Gefangenschaft zu entfliehen.
Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich vor allem mit dem langwierigen Fluchtversuch aus der Stadt, bis Violet und ihre Helfer:innen im Mittelteil schliesslich an einen geheimen Ort gelangen, der sich die Weisse Rose nennt. Dort befinden sich die Charaktere nicht nur in Sicherheit, Violet erfährt auch mehr über ihre magischen Kräfte und die Geschichte der Stadt, die ihren Hass gegen den Adel und damit auch ihren Wunsch, die Mauern ein für alle Mal niederzureissen, verstärkt...

Es ist leider nicht ganz von der Hand zu weisen, dass diese Fortsetzung ein bisschen unter dem bekannten "Second Book Syndrom" leidet. Das zeigt sich unter anderem darin, dass es in der ersten Buchhälfte etwas an Spannung fehlt und die Story dadurch gelegentlich Längen aufweist. Der Hauptgrund für die Längen bestand für mich darin, dass sich die Erlebnisse auf der Flucht ständig wiederholen und sich nur der Schauplatz jedes Mal ändert. Violet, Ash und ihre beste Freundin Raven befinden sich auf der Flucht, geraten in Gefahr entdeckt zu werden und werden dann wie durch ein Wunder jedes Mal von Garnet gerettet. Das hat auf die Dauer ein bisschen einfallslos gewirkt und mich beim Lesen ermüdet.

Etwas spannender wurde es dann tatsächlich, als die Charaktere in der Weissen Rose ankommen und wir etwas mehr Hintergrundinfos zum Worldbuilding und den magischen Fähigkeiten erfahren, die vor der Machtübernahme des Adels noch ganz anders funktioniert haben. Diese Erkenntnisse erhalten die Charaktere durch Sil, die älter gewordene Surrogate ist, die aus den Fängen des Adels fliehen konnte und nun gemeinsame Sache mit dem Geheimbund "Der schwarze Schlüssel" macht.

Insgesamt muss man aber sagen, dass in diesem Buch überraschend wenig passiert und das ist auch das, was ich mit "Second Book Syndrome" meine. Die Handlung dient eher als Vorbereitung für den ganz grossen Showdown, der sich bereits seit dem ersten Buch abzeichnet und hoffentlich im dritten und finalen Band präsentiert wird: Der Kampf gegen den Adel.

Trotz dieser Kritik hat mich das Buch aber nach wie vor durch seinen einnehmenden und flüssigen Schreibstil gut unterhalten. Der ganz grosse Pluspunkt waren die Nebencharaktere, die den zweiten Band interessant gestaltet haben. So spielt Raven, Violets beste Freundin, eine grössere Rolle, die durch Experimente an ihrem Gehirn, nun völlig verändert ist. Ravens Schicksal hat mich aber sehr mitfühlen und sie in mein Herz schliessen lassen.
Auch Garnet finde ich einen sehr spannenden und sympathischen Charakter. Er ist einer der wenigen Menschen aus dem Adelsstand, der die Praktiken seiner Mutter infrage stellt und sich dagegen auflehnt. Und es war rührend zu sehen, wie sehr er sich um Raven sorgt.

Von unserer Protagonistin, Violet, bin ich dagegen nach wie vor kein grosser Fan. Die Kritikpunkte aus Band 1 bleiben auch hier bestehen oder werden noch verschlimmert. Ihre magischen Fähigkeiten entwickeln sich weiter und wie sich herausstellt, ist sie natürlich wieder mal diejenige, die auch die neuen Kräfte (abgesehen von Sil) als einzige unter den Surrogaten perfekt beherrscht. Das ist einfach nur langweilig!
Und schade fand ich auch, dass Violet selbst eigentlich gar keine Entscheidungen trifft oder den Kampf gegen den Adel vorantreibt. Sie wird immer von einem der anderen Charaktere entweder gerettet, oder in die richtige Richtung geleitet. Sie selbst lässt aber einfach alles mit sich passieren.
Auch die Instaliebe zu Ash ist nach wie vor unglaubwürdig, auch wenn ich mich inzwischen einfach damit abgefunden habe. Immerhin lernen wir in diesem Buch etwas mehr über Ashs Vergangenheit kennen und was es bedeutet, ein Gefährte zu sein. Und das hat es ganz schön in sich! Aber mir fehlen auch bei ihm Charaktermerkmale, die Wiedererkennungswert hätten.

Das Ende dieses zweiten Bandes hatte es aber dann, genau wie im Vorgänger, wieder in sich und auch hier wartet die Autorin mit einem überraschenden Plot Twist und Cliffhanger auf, der auch diesmal wieder dazu führt, dass direkt den dritten und letzten Band zur Hand nehmen und weiterlesen muss.

Fazit:

"Die Weisse Rose" ist der zweite Band der Juwel-Trilogie und setzt nahtlos an die Ereignisse aus dem Vorgänger an. Diese Fortsetzung punktet erneut durch den flüssigen, angenehmen Schreibstil und einige Nebencharaktere, die mehr Aufmerksamkeit bekommen und bei mir Sympathien wecken konnten. Insgesamt leidet das Buch aber dennoch ein wenig am "Second Book Syndrome", sodass verhältnismässig wenig passiert und die Story in erster Linie auf den grossen Showdown im finalen Band vorbereitet. Da ich die Idee nach wie vor spannend finde und ich das Buch trotz einiger Kritikpunkte nicht aus der Hand legen konnte, vergebe ich erneut 4 Sterne und bin sehr auf das Finale gespannt!

5 Kommentare
(© Fischer)

Die Gabe (Das Juwel #1)
von Amy Ewing

Bewertung: ★★★★☆

YA Dystopia, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. August 2015
Verlag: Fischer


Inhaltsangabe:
Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel. 

Meine Meinung:

Dieses Buch lag schon seit Jahren auf meinem SuB und im Zuge einer Challenge bin ich nun endlich dazu gekommen, es zu lesen - und bereue ein bisschen, so lange gewartet zu haben. Denn obwohl Amy Ewing Reihenauftakt der Juwel-Trilogie nicht perfekt ist, hat das Lesen dieser Dystopie unglaublich Spass gemacht und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Wie bei Dystopien üblich, zeichnet die Autorin in diesem Buch ein düsteres Zukunftsszenario einer Stadt, die durch verschiedene Adelsfamilien in unterschiedliche Stadtteile geteilt ist. Jede Adelsfamilie darf jeweils nur einen männlichen und einen weiblichen Nachkommen zeugen. Das Problem dabei ist jedoch, dass die adeligen Frauen unfruchtbar sind und sie dadurch keine eigenen Kinder austragen kommen. Und da kommen die sogenannten Surrogaten - also Leihmütter - ins Spiel, zu denen auch die Protagonistin Violet gehört, aus deren Sicht wir die Geschichte erleben.
Zu Beginn des Buches ist Violet gerade alt genug geworden, um bei der jährlichen Auktion als Surrogate versteigert zu werden. Da sie die drei Auspizien (magische Fähigkeiten, mit denen sie Dinge umfärben, verformen oder wachsen lassen kann) perfekt beherrscht und noch dazu ein Talent im Cello-Spielen aufweist, hat sie auf der Auktion einen hohen Stellenwert und wird letztendlich von der Herzogin des Sees für mehrere Millionen ersteigert. Die erhofft sich Grosses von Violet und weiht sie kurz nach der Ersteigerung in ihren Plan ein, dass sie mithilfe von Violets magischen Fähigkeiten die perfekte Tochter erzeugen möchte.
Im neuen Zuhause angekommen, muss Violet jedoch auf eine ziemlich harte Tour lernen, zu welchen bösartigen und widerwärtigen Mitteln die Adeligen greifen - nicht nur um ihren Nachwuchs zu erhalten, sondern auch um mögliche Konkurrentinnen auszuschalten. Sie ist schockiert, wo sie hineingeraten ist, doch zu ihrem Glück entpuppt sich ein Mensch in ihrem Umfeld als überraschender Verbündeter, der ihr verspricht, sie zu retten...

Die Idee des Buches ist nicht ganz neu und erinnert stark an "Handmaid's Tale", die einer meiner Lieblingsdystopien ist. "Das Juwel" ist aber, dem Young Adult Genre entsprechend, eine etwas abgeschwächte Form davon und setzt nicht auf brutale Vergewaltigungen, sondern auf künstliche Befruchtungen. Das macht das ganze Zukunftsszenario, das Erwing hier präsentiert, aber nicht weniger verstörend, denn besonders das hinterhältige, bösartige und durchtriebene Verhalten der Frauen des Adelsstandes, haben mir mehrmals vor Schock und Ekel den Mund offen stehen lassen.
Obwohl der Plot zunächst eher ruhig verläuft, schafft es die Autorin aber immer wieder zum richtigen Zeitpunkt neue Entwicklungen oder Enthüllungen einzubauen, die mich als Leserin bei der Stange gehalten haben.
Der Schreibstil ist dabei so flüssig, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Erwing hat einen unglaublich bildhaften Erzählstil und schafft es dadurch, dass ich mir die Szenen aus dem Buch sehr gut vor meinem inneren Auge vorstellen konnte.

Am Ende des Buches überschlagen sich schliesslich die Ereignisse, wie es sich für einen guten Höhepunkt eines Plots gehört und der Schluss endet in einem Cliffhanger, der dazu führt, dass ich direkt die Fortsetzung lesen wollte..

Trotz all des Lobes, gibt es aber leider auch einige Kritikpunkte am Buch, die ich nicht unerwähnt lassen will.
Zum einen fand ich die Charakterisierung der Protagonistin Violet nicht sonderlich gelungen, denn sie ist eine typische Mary Sue - also ein Charakter, die zu perfekt erscheint und nahezu keinerlei Schwächen aufweist. So sieht sie nicht nur bildhübsch aus, sondern beherrscht auch alle drei Magieformen nahezu fehlerlos und spielt noch dazu perfekt Cello. Das macht sie als Protagonistin nicht nur unglaubwürdig, sondern enttäuschenderweise auch ziemlich langweilig. Hier hätte ich mir definitiv ein paar mehr Ecken und Kanten gewünscht. Hinzu kommt, dass sie - obwohl sie so perfekt ist - trotzdem ständig in "Damsel in Distress" Manier von irgendwelchen Typen gerettet werden muss und damit widerspiegelt sie bedauerlicherweise als Heldin eines Buches ein ziemlich schwächliches Frauenbild.
Der zweite grosse Kritikpunkt ist die Liebesstory im Buch. Ich weiss inzwischen, dass man im Young Adult Genre, diesbezüglich nicht zu hohe Erwartungen haben darf, aber die Instaliebe, die man hier präsentiert bekommt, ist noch einmal eine ganz andere Nummer. Der Love Interest unserer Protagonistin erscheint erst nach etwa der Hälfte des Buches aus dem Nichts und obwohl man kaum etwas über ihn erfährt, verliebt sich Violet auf der Stelle auf ihn und die Gefühle werden auch noch erwidert. Die Schnelligkeit dieser angeblichen Liebesbeziehung wirkt nicht nur total konstruiert und unglaubwürdig, sondern auch etwas faul von der Autorin. Das hätte man sicher auch etwas geschickter lösen können.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt, der in den 2010er Jahren, in dem das Buch erschienen ist, viele Dystopien betroffen hat, sind einige Ähnlichkeiten, die mich an die Hunger Games erinnert haben. Eine Szene ist mir dabei vor allem zu Beginn des Buches in Erinnerung geblieben, und das ist, als Violet von Lucien - einem Stylisten - für die Auktion zurechtgemacht wird. Das Styling, die Beziehung zu Lucien und die anschliessende Präsentation auf der Auktion haben mich schon sehr an Katniss unvergessliche Auftritte vor den Hunger Games erinnert. ;-)

Ein letzter Kritikpunkt, der aber nicht in meine Bewertung eingeflossen ist, ist die fehlende Diversity. Diesen Umstand schulde ich vor allem dem Alter des Buches, denn Anfang der 2010er Jahre (als das Buch erschienen ist), gab es in vielen Büchern noch kaum Diversity in YA Romanen. Ich erwähne den Punkt nur deshalb, weil ich es schön finde, dass es hier einen offensichtlichen Wandel gegeben hat.

Fazit:

"Die Gabe" ist der Reihenauftakt einer Trilogie, der mit einem spannenden Plot in einem dystopischen Setting überzeugen kann, das von der Idee her an "Handmaid's Tale" erinnert. Trotz einiger Schwächen (wie etwas der zu perfekten Protagonistin oder der Instaliebe), die in Young Adult Romanen der 2010er gang und gäbe waren, konnte mich die Autorin mit ihrem flüssigen Schreibstil und überraschenden Wendungen so packen, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit vier Sternen, insbesondere für Fans von Dystopien!
4 Kommentare
(© Ivy Press)

Supernova (Renegades #3)
von Marissa Meyer

Bewertung: ★★★☆☆

YA Sci-Fi, 500 Seiten
Erscheinungsdatum: 06. November 2020
Verlag: Ivy Press


Inhaltsangabe:
In der Liebe und in der Anarchie ist alles erlaubt in Supernova, dem epischen Abschluss der spannenden Renegades-Trilogie der New York Times-Bestsellerautorin Marissa Meyer. Nova und Adrian ringen in diesem Band darum, ihre geheimen Identitäten verborgen zu halten, während der Kampf zwischen ihren Alter Egos, ihren Verbündeten und ihren zum Leben erweckten größten Ängsten weitertobt. Geheimnisse, Lügen und Verrat werden aufgedeckt, während die Anarchie erneut Gatlon City zurückzuerobern droht. (© Ivy Press)

Meine Meinung:

Dieser dritte und letzte Band der Renegades-Trilogie stand schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner to-read Liste und ich bin froh, dass ich die Reihe nun endlich beenden konnte. Die ersten beide Bände habe ich bereits vor mehr als drei Jahren gelesen. Die beiden Bücher wurden damals im Heyne Verlag veröffentlicht und zum damaligen Zeitpunkt war auch bereits ein Veröffentlichungsdatum für den dritten und letzten Band bekannt. Leider hat Heyne sich dann (vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen) mehr oder weniger stillschweigend dazu entschieden, den letzten Band der Reihe nicht mehr zu veröffentlichen, was ich sehr schade fand. Und genauso schien es auch Marissa Meyer, der Autorin, ergangen zu sein, denn sie hat sich dazu entschieden, ihren Fans zuliebe, den letzten Band im Selbstpublishing zu veröffentlichen. Etwas, das ich bislang so noch von keiner:keinem anderen (englischsprachigen) Autor:innen erlebt habe und ich als eine sehr schöne Fan-Geste empfunden habe, die mir Meyer sehr sympathisch hat erscheinen lassen.

Obwohl ich den zweiten Band bereits vor drei Jahren gelesen hatte, habe ich relativ rasch wieder in die Welt der Renegades hineingefunden. Und ich befürchte, das lag unter anderem daran, dass in den beiden Vorgängern - trotz ihrer Länge - nicht so viel passiert ist, das man hätte vergessen können.
Ich habe mir meine Rezensionen zu den beiden vorherigen Teilen der Trilogie durchgelesen und könnte die dort bereits gesammelten Kritikpunkte auch wieder bei diesem letzten Band wiederholen. Denn wenn ich eines festhalten kann, dann ist es der Umstand, dass sich die drei Bände allesamt sehr ähnlich lesen.

Für den finalen Band hatte ich die Hoffnung, dass die Geschehnisse aus dem Vorgänger für etwas mehr Spannung sorgen. Das tat es am Anfang tatsächlich auch, denn aufgrund des kleinen Showdowns am Ende des zweiten Bandes, ist Novas Identität als Nachtmahr nun nicht mehr geheim und das Versteckspiel, das die Autorin in den beiden Vorgänger auf unglaubwürdige Weise auf die Spitze getrieben hat, stand nun endlich vor seinem Ende.
Das dachte ich zumindest, denn obwohl es zig Hinweise auf Novas wahre Identität gibt, die auch Adrian nicht mehr leugnen konnte, und es sogar ein Mitglied der Renegades gibt, die Zeuge davon geworden ist, wer Nova wirklich ist, entscheidet sich die Autorin nach einem Drittel, die ganze Sache um die geheimen Identitäten ab absurdum zu führen und erfindet irgendwelche haarsträubenden Erklärungen, die dazu führen, dass die Renegades (TROTZ offensichtlicher Beweise) doch nicht daran glauben, dass Nova Nachtmahr sein soll. Und das war der Punkt, an dem mich das Buch ein bisschen verloren hat, denn ich konnte diesen Sinneswandel beim besten Willen nicht nachvollziehen. Mir ist bewusst, dass Meyer die Enthüllung von Novas und Adrians Identitäten als vermeintlichen Plot Twist (für die Charaktere im Buch, nicht für uns Leser:innen) nutzen wollte, aber wieso rudert sie noch einmal zurück, nachdem das grosse Geheimnis endlich bekannt ist? Das hat für mich plottechnisch absolut keinen Sinn ergeben - dann hätte die Autorin mit der Enthüllung besser bis ganz zum Schluss gewartet, anstatt solche absurden Wendungen einzubauen, die alle Charaktere der Renegades wie absolute Idioten hinstellen lässt.

Abgesehen davon, war der Plot aber solide, auch wenn ich es schade finde, wie wenig sich die Autorin letztendlich getraut hat, was die Schicksale ihrer Charaktere angeht. Es kommt zum lang erwarteten Showdown, der in einem grossen Kampf zwischen den Anarchisten und Renegades verläuft, aber insgesamt waren mir zu wenig Überraschungen vorhanden.

Der Schreibstil von Meyer ist hingegen etwas, das ich als sehr angenehm gefunden habe und in Kombination mit etwas mehr Spannung, hätte die Renegades Trilogie richtig gut werden können. Man merkt der Übersetzung jedoch an, dass sie im Selbstpublishing erschienen ist und dafür wahrscheinlich weniger Budget zur Verfügung gestanden hat, als bei den grossen deutschen Verlagen. Einige Übersetzungen sind sehr unglücklich gewählt und wirken eher wie wortwörtliche Übersetzungen (die einem ein Google Translator ausspucken würde) und entsprechen nicht gebräuchlichen deutschen Wendungen. Aber das sei verziehen (und ist auch nicht in meine Bewertung eingeflossen), wenn die Autorin das Buch schon als sympathische Geste selbst übersetzen lassen hat.

Fazit:

Die Renegades-Trilogie ist eine Reihe, die mit den vielen Charakteren und ihren unterschiedlichen Superkräften, sowie den beiden Gruppierungen der Anarchisten und Renegades, die sich nicht klassisch nach Gut und Böse einteilen lassen, viel Potenzial mitgebracht hätte. Leider fehlt es allen drei Bänden letztendlich an spannenden Entwicklungen, Überraschungen und Plot Twists und die Bücher sind insgesamt ein bisschen zu langgezogen. Wer Fans von Superhelden im X-Men Stile ist, der wird an der Reihe seine Freude finden, für mich blieb dieser letzte Band (wie auch seine Vorgänger) bedauerlicherweise etwas hinter seinen Erwartungen zurück, sodass ich durchschnittliche 3 Sterne vergeben kann. Die Reihe kann man mal lesen, man verpasst aber auch nichts, wenn man es sein lässt.
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(© Argon Verlag)

Kein Sommer ohne dich*
von Emily Henry
Gelesen von Nora Jokhosha

Bewertung: ★★☆☆☆

Contemporary Romance, Audiobook 
Spieldauer: 12 Stunden, 8 Minuten
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2022

Verlag: Argon Verlag

* Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Eigentlich hat die abenteuerlustige Poppy in New York alles, was sie sich schon immer gewünscht hat. Wirklich glücklich war sie trotzdem seit jenem Sommer-Urlaub vor zwei Jahren nicht mehr, als sie zum letzten Mal mit ihrem besten Freund Alex verreist ist. Seitdem haben sie nicht mal mehr miteinander gesprochen. Also fasst Poppy sich ein Herz und bittet Alex, noch einmal mit ihr in Urlaub zu fahren, um über alles zu reden. Wie durch ein Wunder sagt er zu. Jetzt darf nur diese eine Wahrheit nicht zur Sprache kommen, die seit zehn Jahren still und heimlich im Zentrum ihrer scheinbar perfekten Freundschaft steht.

Meine Meinung:

Auf "Kein Sommer ohne dich" war ich sehr gespannt und letztendlich war das Buch wohl ein Fall von zu hohen Erwartungen. Bereits das englische Leseexemplar stand schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste, weil das Buch bereits im letzten Sommer in der englischsprachigen Community einen grossen Hype ausgelöst hat. Und als mir dann das deutsche Hörbuch begegnet ist, musste ich einfach herausfinden, was an diesem Buch so toll ist.

Im Buch wird die Geschichte von Poppy erzählt, die Jahr für Jahr mit ihrem besten Freund Alex in den Urlaub fährt - zumindest bis vor einigen Jahren. Denn irgendetwas ist zwischen den beiden ehemals besten Freunden vorgefallen, das dazu geführt hat, dass diese Tradition nicht mehr weitergeführt wurde. Und genau das will Poppy wieder ändern und sie lädt Alex erneut zu einem Urlaub ein, um die ungeklärten Ereignisse aus der Vergangenheit aus der Welt zu schaffen.

Diese Inhaltsangabe klingt eigentlich ziemlich vielversprechend, auch wenn sie natürlich von vorne bis hinten vorhersehbar ist. Aber das gehört bei Chick-Lit vermutlich dazu und war auch nicht das, was mich an dem am meisten Buch gestört hat. Enttäuschend fand ich eher, dass die Handlung zu keinem Zeitpunkt so richtig in Gang kommen wollte.
Ein Grund dafür lag unter anderem darin, dass die Story auf zwei Zeitebenen erzählt wird, was dem Buch aus meiner Sicht keinen Gefallen getan hat. Dieses Hin- und Herspringen von der Gegenwart (dem aktuellen Urlaub) und früheren Urlaubsreisen fand ich nicht nur ermüdend, sondern teilweise in der Hörbuchfassung auch etwas verwirrend, weil man schnell einmal die Orientierung verliert, an welchem Zeitpunkt sich die Handlung gerade befindet. Zudem hatte ich durch die verschiedenen Zeitebenen den Eindruck, dass das Tempo unerträglich langsam ist und der Plot dadurch stellenweise zäh wie Kaugummi gewirkt hat. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die beiden Handlungsstränge bzw. Zeitebenen einander annähern und endlich das Ereignis beschrieben wird, das zum damaligen Bruch der beiden Freunde geführt hat - und das war nicht etwa spannend, weil man es von Anfang an vorhersehen konnte.

Ein weiterer Kritikpunkt bestand für mich auch in der Protagonistin, die für mich nicht gerade eine Sympathieträgerin war. Ausserdem habe ich lange Zeit die vermeintlichen Gefühle zwischen Poppy und Alex nicht wirklich gespürt und für mich hat sich die ganze Sache bis fast zum Schluss wie eine einseitige Schwärmerei angefühlt.

Was mich auch enttäuscht hat, war der Umstand, dass die Idee des Buches keineswegs neu ist. Für mich hat sich die Geschichte wie ein Abklatsch von "Zwei an einem Tag" (weil die Szenen mit Alex und Poppy fast immer auf einen Urlaub im Jahr begrenzt waren) und "Love, Rosie - Für immer vielleicht" angefühlt (weil auch da der Friends-to-Lovers Plot bis ins Unermessliche herausgezögert wird). Ähnlichkeiten sind im Grunde nichts Schlechtes, aber gerade weil Henrys Buch so einen Hype ausgelöst hat, habe ich tatsächlich etwas Innovativeres erwartet.

Was ich auch etwas bedauert hatte, war zudem, dass ich aufgrund des Klappentextes und des Covers irgendwie eine locker-flockige Geschichte im Stile einer Rom-Com erwartet hatte. Das Buch ist aber überraschend unlustig und nimmt sich selbst etwas zu ernst, dafür dass es bloss Chick-Lit ist. Mit ein bisschen mehr Humor hätte Henry mich sicher schnell abgeholt.

Ein letzter Kritikpunkt, der gleichzeitig auch der Grund dafür war, dass ich meine Bewertung schlussendlich definitiv von 3 auf 2 Sterne reduziert hatte, war das Ende nach dem Ende. Um Spoiler zu vermeiden, kann ich an dieser Stelle keine inhaltlichen Details verraten, aber es ist so, dass unsere Protagonist:innen irgendwann ENDLICH das langersehnte Happy End bekommen und die Autorin dann wohl gedacht hat: HALT, das reicht noch nicht! Und im Sebastian Fitzek Stil noch eine Schippe drauflegen musste, mit einer Entwicklung, die das Liebespärchen vor eine letzte Hürde stellen soll, was aber grundsätzlich nichts anderes war, als ein letztes total konstruiertes und unnötiges Drama. Henry hätte das Buch beim Happy End beenden sollen. Was dieser Schluss nach dem Schluss noch sollte, ist mir schleierhaft und hat nichts Nennenswertes mehr zum Plot beigetragen.

Die Hörbuchsprecherin macht ihre Sache ganz okay, wobei mir ihre Stimme nicht so richtig sympathisch geworden ist, was aber vermutlich einfach an der Protagonstin lag.

Fazit:

"Kein Sommer ohne dich" hat als romantische Sommerlektüre einen regelrechten Hype ausgelöst, der bei mir zu Erwartungen geführt hat, die letztendlich nicht erfüllt werden konnte. Der Plot will nicht richtig in Gang kommen und wirkt durch ständige Zeitsprünge unnötig in die Länge gezogen und auch die Chemie zwischen den beiden Protagonist:innen war für mich bis kurz vor Schluss kaum spürbar. Hinzu kommt, dass die Idee des Buches keineswegs neu ist und sich wie eine Mischung aus "Zwei an einem Tag" und "Love, Rosie" angefühlt hat. Alles in allem leider war es für mich leider ein überwertetes Buch, dessen Hype nicht nachvollziehen kann. 2 Sterne gibt es von mir.
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Schweizerin. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Dystopia, Thriller, (Historical) Fiction.

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